Gruppentherapie
Perspektiven erweitern
Warum Gruppenpsychotherapie? Weil Gruppentherapie ebenso wirksam ist wie Einzelpsychotherapie, aber zusätzliche Wirkfaktoren aufweist, die den therapeutischen Prozess in hohem Maße bereichern. Für viele Menschen ist es befreiend zu erleben, dass andere unter ähnlichen Konflikten und Problemen leiden und es unterstützt eine Perspektivenerweiterung, die unter anderen Bedingungen nicht möglich wäre. Schließlich bedingt gruppentherapeutische Arbeit automatisch Leichtigkeit, Humor und Zuversicht als grundlegende therapeutische Wirkfakoren.
Kurz: Gruppentherapie wirkt und macht Spaß- etwas, was auch als „Glücksmatrix“ in der gruppenanalytischen Theorie (nach Foulkes 1972) beschrieben wird. Alle embodymentalen und emotionsaktivierenden Techniken moderner Psychotherapie kommen in modifizierter Form zur Anwendung.
Kombinationsbehandlung
Veränderungen ermöglichen
Zusätzlich kann Gruppenpsychotherapie durch Einzelsitzungen ergänzt werden, dies geschieht in der Regel zu Beginn der Behandlung, um den „roten Faden“ der Therapie zu entwickeln, aber auch nach Bedarf begleitend, um therapeutische Prozesse ggfs. zu vertiefen und zu integrieren.
Der Mensch als soziales Wesen, das im Laufe der menschlichen Entwicklungsgeschichte in den letzten gut 70.000 Jahren in hohem Maße von der sozialen Gemeinschaft abhängig war und in dieser zentrale (Lern-) Erfahrungen machen konnte. Bis zu Beginn der Industriellen Revolution vor ca. 250 Jahren war der Einzelne in seinem Überleben von der primären Bezugsgruppe abhängig, erst danach nahm die Bedeutung der primären Gemeinschaft ab und es entwickelte sich eine auf Individualisierung ausgerichtete Gesellschaft (vgl. Harari 2017).